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Die Nordsaarlandstraße als Ganzes sehen

Die Stadt Wadern begrüßt die Bewegung, die in die Diskussion um die Realisierung der Nordsaarlandstraße gekommen ist. Auf 20 Kilometern führt die angedachte Verbindung zwischen den Autobahnanschlussstellen Merzig-Schwemlingen und Nonnweiler-Braunshausen durch das Gebiet der Stadt Wadern. Eine Entlastung der Ortsdurchfahrten muss ebenso ins Auge gefasst werden wie die Dreispurigkeit der L329 am Kasteler Berg.

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Insgesamt rund 55 Straßenkilometer umfasst das Projekt „Nordsaarlandstraße“. Auch in der Stadt Wadern wird die Verbindung zwischen den Autobahnen A1 und A8 mehrere Dörfer durchqueren.
Reden wir über schnelle Straßen. Für die Stadt Wadern als Mittelzentrum ist eine schnelle Anbindung an die Kreisstadt Merzig und die A8 nach Luxemburg auf der einen Seite und die Autobahn A1 nach Saarbrücken und Trier auf der anderen Seite von existenzieller Bedeutung. Insofern kann man die Ankündigung von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hier eine für alle Seiten praktikable Lösung zu finden – Stichwort: Durchquerung des Bundeswehrgeländes– nur begrüßen.Der Ausbau der Straße ist für die Stadt Wadern auch eine Chance für die aktuell wieder in der Diskussion befindliche Realisierung einer Nordsaarlandklinik. Wir sind als Mittelzentrum ein idealer Standort für eine solche Klinik. Und je besser und schneller man sie erreichen kann, umso besser ist das für die Bürgerinnen und Bürger der Hochwaldgemeinden. 

Was ist mit Nunkirchen, Dagstuhl, Löstertal und Lockweiler?

Wer eine Nordsaarlandstraße will, kommt an einer Umfahrung von Merzig nicht vorbei. Ich denke, da sind wir uns alle einig. Der Baustein darf allerdings auch nicht isoliert gesehen werden. Wir müssen vielmehr die gesamte Strecke im Blick haben. Wenn nämlich von Nordsaarlandstraße gesprochen wird, hat man allzu oft nur den Abschnitt zwischen Merzig und dem Kleinen Potsdamer Platz im Kopf. Wir hören da immer, ‚alles andere kann ja über bestehende Straßen abgewickelt werden‘. Das greift allerdings viel zu kurz. Auf rund 20 Kilometern durchquert die Nordsaarlandstraße das Gebiet der Stadt Wadern. Die Ortsdurchfahrten von Nunkirchen, Dagstuhl und Buweiler – und auch von Lockweiler, als südlicher Autobahnzubringer – sind schon heute massiv von dem enormen Verkehrsaufkommen betroffen – Schwerlastverkehr inklusive. Beim Knotenpunkt Nunkirchen sprechen wir da beispielsweise über weit mehr 20.000 Fahrzeuge täglich. Für die Stadt Wadern ist deshalb unabdingbar, dass das Projekt Nordsaarlandstraße nicht auf den Abschnitt zwischen Merzig und dem Kleinen Potsdamer Platz reduziert wird. Es muss erneut über die Dreispurigkeit der L329 zwischen Buweiler und Kastel (Kasteler Berg) diskutiert werden, ebenso über die Verkehrsbelastung in Dagstuhl.  Sehr komplex und mit vielen Herausforderungen versehen, ist indes die Frage, wie man mit der Thematik „Entlastung Nunkirchen“ umgeht. Im Gegensatz zu allen anderen bislang im Raum stehenden Planungen liegt hier eine konkrete Zusage des Bundes vor, eine Umgehung zu finanzieren. Seit 2016 sind hier im Bundesverkehrswegeplan 28,7 Millionen Euro eingeplant. Dabei hat der Bund allerdings weder gesagt noch festgelegt, wie man unseren südlichsten Stadtteil vom massiven Verkehr entlasten kann und soll, sondern lediglich ein Großszenario als eine Möglichkeit aufgezeigt und dieses mit Zahlen hinterlegt. 2016 haben sich Ortsrat Nunkirchen und Stadtrat der Stadt Wadern sehr eingehend mit der komplexen Thematik befasst. Die Forderung war dahingehend, sowohl die Chancen als auch die Risiken einer wie auch immer ausgestalteten Ortsumgehung Nunkirchen aufzuzeigen und diskutabel zu machen – gegebenenfalls mit einer Kosten-Nutzen-Analyse, die auch die Auswirkungen auf die Gesamtstadt sowie auf die Infrastruktur von Nunkirchen zum Thema hat.

Ausgleich zwischen Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität

Nun stehen wir am Anfang einer Entwicklung, die nach vorn getrieben werden muss.  Uns allen ist sehr wohl bewusst, dass es sich bei der Umfahrung Merzig am Ende um eine vom Land finanzierte Investition handeln wird. Das kann aber kein Grund sein, die Strecken, die in Kombination über Landes- und Bundestraßen führen, bei den Überlegungen für eine Schnelltrasse zwischen Nonnweiler-Braunshausen und Merzig-Schwemlingen außer Acht zu lassen. Wer eine sinnhafte Verbindung zwischen der beiden Autobahnen A8 und A1 schaffen will, muss das Projekt als Ganzes sehen. Insofern dürfen wir uns zurecht freuen und unterstützen selbstverständlich die Initiative der Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Diese Unterstützung ist allerdings mit der Aufforderung und eindringlichen Bitte verbunden, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wadern in die weiteren Planungen einzubeziehen.  Sie dürfen sich demnach darauf verlassen, dass wir die weitere Entwicklung ganz genau im Blick haben werden und uns immer dann zu Wort melden werden, wenn die Interesse unserer Stadt berührt sind. Die Nordsaarlandstraße ist ein sehr sehr wichtiges Projekt für uns alle. Wir sollten deshalb gemeinsam alle Hebel in Bewegung setzen, das Beste für unsere Region zu erreichen. Und zwar auf den gesamten (!) rund 55 Kilometern, die die Nordsaarlandstraße hoffentlich irgendwann einmal umfassen wird.Ich wünsche Ihnen eine gute Woche.