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Corona: Einsicht, Engagement und Solidarität gefordert!

Seit zwei Wochen ist nichts mehr wie vorher. „#WirBleibenZuHause“ gilt für ganz Deutschland. Zum Beispiel in Sachen Nachbarschaftshilfe. Die Stadtverwaltung wird alles unterstützen, was in der aktuellen Situation vonnöten ist. Die gleiche Bitte habe ich an Sie, als Freundinnen oder Freund, als Nachbarin oder Nachbar, als Bürgerin bzw. Bürger dieser Stadt.

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Foto: Fotostudio Tina Mann
Corona hat uns fest im Griff. Jeden einzelnen von uns, in allen Facetten unseres Lebens. Zuweilen wirkt das surreal, ist aber, was die Gefahr angeht, sehr real. Der Staat hat zwischenzeitlich alle Maßnahmen getroffen, die getroffen werden können, um eine rasche Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Ob und wie gut das funktioniert, wissen wir aktuell noch nicht. Und es wird auch noch eine Weile dauern, bis wir das wissen. Gerüstet sein für den Fall der Fälle Selbstverständlich beschäftigt auch mich die Frage, wie wir damit umgehen werden, wenn die Zahl der Patienten, die stationäre medizinische Betreuung brauchen, so ansteigt, dass die Krankenhäuser der Umgebung schlichtweg überfordert sind. Ähnliche Überlegungen werden auch in der Bundesregierung aktuell angestellt. Alle verfolgen mit Sorge die Prognosen der Experten, die exakt diesen Fall voraussagen, wenn die Ausbreitung des Virus durch die ergriffenen Schutzmaßnahmen nicht ausreichend eingedämmt werden kann. Ich habe deshalb die Saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann angeschrieben mit der eindringlichen Bitte, noch einmal zu überprüfen, ob die im November 2017 stillgelegte Waderner St. Elisabeth-Klinik nicht doch wieder für die aktuelle Krisenbewältigung in Betrieb genommen werden kann. Wenn die Räumlichkeiten wirklich aufgrund gravierender baulicher oder technischer Fragen (z.B. fehlender oder außer Betrieb gesetzter Heizungsanlage oder Ähnlichem) ausscheiden, stehen wir im Fall der Fälle natürlich bereit, die Herbert-Klein-Halle für eine eventuelle „Krankenstation“ (Siehe hierzu spiegel.de vom 17.3.2020: „Hallen und Hotels sollen zu Krankenstationen umgebaut werden“) zur Verfügung zu stellen und aktiv an deren Betrieb mitzuwirken. Das gilt auch, sofern geeignet, für unsere weiteren Hallen und Einrichtungen. Jetzt zählt Nachbarschaftshilfe! In diesen Tagen sind drei Dinge gefragt wie nie: Entscheidungskraft, Zusammenhalt und Solidarität. Das gilt auf allen Ebenen. Unser föderales System – also die Aufteilung in Bund, Länder und Kommunen – mag viele Nachteile haben, es hat aber auch entscheidende Vorteile. Wir sind – eben der Kleinteiligkeit wegen – näher an den Menschen vor Ort dran. Und wir wollen auch näher dran sein. Gerade als Kommune, als Stadtverwaltung. In einer kleinen Stadt wie unserer kennt fast noch jeder jeden, ist der Nachbar nicht der ältere Herr oder die ältere Dame aus Stock 6, sondern Herr Müller, der Gerhard oder „et Maria“. Diese Nähe, die ich angesichts von Ansteckungsszenarien aller Art natürlich nicht körperlich und direkt meine, drückt sich in Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, kurzum in dem aus, was man Solidarität nennt. Und das ist sehr gut so!  Überall sind inzwischen Nachbarschaftsinitiativen entstanden, veröffentlichen Vereine und Ortsvorsteher*innen Telefon-Hotlines, die Einkaufsdienste für ältere und kranke Mitbürgerinnen und Mitbürger anbieten – mehr dazu hier. Und die sind genau das, was wir in diesem Moment brauchen. Und wir als Stadt versuchen das Ganze zu koordinieren. Demnach gilt:  Wenn Sie älter als 65 Jahre alt sind
oder einer Risikogruppe angehören,
die das Corona-Virus besonders heftig treffen könnte,
bleiben Sie unbedingt zu Hause!
Die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher organisieren für Sie einen Einkaufs- und Lieferservice. Dieser ist für Sie kostenlos. Lediglich die bestellten Waren müssen bezahlt werden. Auch hier gibt es mittlerweile denkbar einfache verschiedene Modelle, auf Ihre Situation zugeschnitten. Fragen Sie einfach Ihre Ortsvorsteherin, Ihren Ortsvorsteher! Bei aller Notfallstimmung können wir übrigens von Glück sagen, dass die technische Infrastruktur heute Möglichkeiten bietet, die vor 30 Jahren noch undenkbar gewesen wären. Von Mail bis Facebook, von Videochat bis Home-Office. „Das wird Leuten über 75 kaum weiterhelfen“, werden Sie sagen. Das mag im Einzelfall stimmen, aber die Durchdringung mit den nicht mehr „neuen Medien“ reicht mittlerweile bis in sehr hohe Altersklassen. Trotzdem meine eindringliche Bitte: Da wir mit gedruckten Veröffentlichungen der aktuellen Entwicklung immer hinterherlaufen werden, informieren und kümmern Sie sich um Menschen, die vom Kommunikationsmittel Internet abgeschnitten sind. Solidarität im Kleinen und Großen Das soziale Leben eines Landes fast komplett einzustellen, ist eine nie da gewesene Herausforderung an uns alle. Die Einschränkungen im täglichen Leben, ja sogar in der Bewegungsfreiheit, gehen an die Grundfesten dessen, was Menschen ertragen können. Hinzu kommen neue Alltagssorgen – von Notbetreuung über Verlustängste und nicht zuletzt bei vielen auch Existenzängste ob der nicht absehbaren wirtschaftlichen Folgen der Epidemie, die kleine, mittlere und auch große Unternehmen gleichermaßen trifft. All das gilt es im Moment gemeinsam zu ertragen, abzufangen und abzufedern und, nach der akuten Krise, solidarisch zu bewältigen. Wie genau, kann weder ich noch irgendjemand sonst Ihnen heute genau sagen. Die aktuelle Disziplin, der besonnene Umgang mit den erforderlichen Restriktionen und nicht zuletzt auch das staatliche Angebot der umfassenden Hilfe bei der Bewältigung der sich auch abzeichnenden ökonomischen Krise stimmen mich optimistisch für das, was kommen wird.  Ich danke allen, die sich schon jetzt umfassend engagieren von Herzen und wünsche Ihnen und uns eine gute Zeit. Bleiben Sie gesund! Und solidarisch.
  • Alle Maßnahmen, Reglungen zur Corona-Thematik finden Sie hier.
  • Alle Adressen, Ansprechpartner in Sachen Nachbarschaftshilfe haben wir hier für Sie zusammengefasst.