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Noch schnelleres Internet 

Nach dem Ausbau der Kabelverzweiger, wird die Stadt Wadern nun den den Glasfaserausbau bis ins Haus massiv vorantreiben. 

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Nach dem Ausbau der Verteilerkästen, soll nun Glasfaser in jedes Haus gelegt werden. Was sich einfach anhört, ist in der Umsetzung ein komplexes Thema. Wir gehen es an. Foto: Pixabay

Ministerpräsident Tobias Hans spricht von einer „Modellregion Saarland“, die Deutsche Glasfaser vom „Fundament für unsere digitale Zukunft“ – Große Worte, denen alsbald Tagen folgen sollen. Die Deutsche Glasfaser, die sich im Mai 2020 den saarländischen Partner inexio einverleibt hat, plant im Saarland eine umfassende Offensive zum Breitbandausbau.  Davon soll auch die Stadt Wadern profitieren, was uns natürlich freut, zumal wir seit gut zwei Jahren hier mit den verschiedenen Akteuren im Gespräch sind. 

Seit wenigen Wochen steht nun das Angebot der Deutschen Glasfaser zum Ausbau der Netze im Raum. Geplant ist, möglichst alle Haushalte an ein leistungsfähiges Glasfasernetz anzuschließen. Das Konzept der Deutschen Glasfaser funktioniert dabei so: In einem Kooperationsabkommen sollen die Kommunen vorab erklären, den Ausbau ihrer Gemeinde, ihrer Stadt zu wollen und zu unterstützen. Mit diesem „offiziellen Rückenwind“ startet die Deutsche Glasfaser dann ein Interessenbekundungsverfahren. Sagen 40 Prozent der möglichen Teilnehmer in einem Ausbaugebiet zu, sich ans neue Breitbandnetz der Deutschen Glasfaser anschließen lassen zu wollen, wird der Ausbau auch tatsächlich umgesetzt. 

Intensive Gespräche im Vorfeld

Was sich simpel anhört, ist eine enorme Aufgabe, denn zum einen sind zig Kilometer Glasfaser in Bürgersteigen, in Straßen, über Wege und Plätze zu verlegen. Zum anderen bedeutet der Ausbau auch, dass der Zugang zu den Häusern hergestellt werden muss, was ganz praktisch oft heißt: durch den Vorgarten, über die Garageneinfahrt etc. über eine Bohrung ins Haus. Das ist ein Riesending, sowohl für die Kommunen als Eigentümer von Straßen, Bürgersteigen und Plätzen, aber auch für die Haus- und Grundstückseigentümer, die ja hier mitziehen müssen. Und wir müssen auch sicherstellen, dass wirklich jeder Ortsteil zum Zuge kommt. Ein Flickenteppich darf es nicht geben. Ein weiterer Aspekt, der für uns von entscheidender Bedeutung ist, ist die Frage, zudem welches Verlegeverfahren wie angewandt wird. Denn je nachdem, wie man da vorgeht, kommt man an tiefere Leitungen, die im selben Bürgersteig liegen, später nicht mehr oder nur sehr aufwändig heran.

Von vorhandenen Leerohren und Anschlussmöglichkeiten, die genutzt werden sollen, über schon bestehende Versorgung bis hin zu weiteren Anbietern, die ebenfalls Interesse für einen Teilausbau angemeldet haben, ist die Gemengelage komplizierter als es auf den ersten Blick scheint. Aber der Aufschlag ist wichtig und entspricht genau dem, was wir als Stadtverwaltung seit Jahren vorantreiben: mehr Internet für unsere Stadt! 

Wir haben dabei immer gesagt, dass der Glasfaseranschluss der Kabelverzweiger der 2017/2018 saarlandweit stattfand und auf Initiative der Stadtverwaltung in Wadern startete, sehr zu begrüßen ist. Er kann aber nicht das Ende der Fahnenstange sein (siehe Bekanntmachungsblätter 12/2018, 52/2018, 52/2019). Auch weil schon damals absehbar war, dass so „nur“ Geschwindigkeiten von 50 bis 100 Mbit/s angeboten werden können. Insofern waren wir auf eigene Initiative mehrmals in den letzten Monaten mit allen Marktakteuren im Gespräch, um auszuloten, wie man auf Dauer an eine umfassende Glasfaserversorgung herankommt. Möglichst bis ins letzte Haus. Und möglichst kostengünstig für uns. Wir fordern dabei nicht nur, nein, wir packen es an und wägen dabei natürlich auch Chancen und Risiken ganz genau ab.

So muss man aktuell sehen, dass die meisten Haushalte in der Stadt Wadern aktuell mit der gelieferten Bandbreite ihrer Versorger zufrieden sind. Doch das ist nur eine Momentaufnahme. Denn wer einen Blick auf die möglichen Anwendungen der Zukunft wirft, merkt sehr rasch, dass der Bedarf an schnelleren und vor allen Dingen breiter ausgelegten Internetverbindungen in den nächsten Jahren rasant wachsen werde. Dafür wollen wir gewappnet sein und schauen, wie wir die Dinge rasch, kostengünstig und zum Vorteil aller Einwohnerinnen und Einwohner unsere Stadt nach vorn bringen können.

Schulterschluss mit den Nachbargemeinden

Wir wollen dabei auch den Schulterschluss mit den Nachbargemeinden Losheim am See und Weiskirchen suchen. Die Ausgangsvoraussetzungen in den drei Gemeinden sind zwar nicht völlig identisch, trotzdem gibt es eine gemeinsame Ausgangsbasis, die es durchaus sinnvoll macht, Synergien zu suchen. So kann man die Umsetzungsphase, also die Frage von Gestattungen, von anzuwendenden Verfahren, der Gestaltung von Zeitabläufen etc., durchaus gemeinsam angehen, auch weil die hier gestellten Anforderungen in allen drei Kommunen ähnlich sein dürften. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Als erster Aufschlag ist Ende April ein gemeinsames Treffen der Bürgermeister der drei Hochwaldkommunen mit den verschiedenen Fachleuten der entsprechenden Abteilungen anberaumt. Der Waderner Stadtrat wird sich der kommenden Sitzungswoche im April ebenfalls mit der Thematik beschäftigen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Woche und versichere Ihnen, wir bleiben am Ball!