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Bürgermeisterinfo

Reden wir über: den Stadtteil "Wadrilltal"

Am 26. März finden im Saarland Landtagswahlen statt. Gleichzeitig sind die Bürgerinnen und Bürger von Gehweiler, Wadrill und Reidelbach aufgefordert uns ihre Meinung kund zu tun, ob aus den drei Dörfern ein neuer Stadtteil wird oder ob alles beim Alten bleiben soll.

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Foto: H.D.Volz/pixelio.de
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Foto: H.D.Volz/pixelio.de

Reden wir über Gehweiler, Wadrill und Reidelbach. Kurz nach der Kommunalwahl 2014 kam in den drei Ortschaften der Gedanke auf, dass die seit langem unter „Kultureinheit“ firmierende Dörfergemeinschaft auch rechtlich unter einem Dach vereint werden könnte. Vereinfacht ausgedrückt: Es geht um die Frage, ob aus den drei Ortschaften Gehweiler, Wadrill und Reidelbach ein Stadtteil oder, wie es im Gesetzestext heißt, ein „Gemeindebezirk“ gebildet werden soll.

Was sich so einfach anhört, ist, rechtlich gesehen, nicht ganz so simpel. Wadrill und Gehweiler sind bislang „eigenständige“ Stadtteile, das heißt, sie haben einen Ortsrat, den ein Ortsvorsteher führt. Reidelbach ist Ortsteil von Wedern, also Bestandteil eines anderen Stadtteils.

Die Ortsvorsteher aller drei Dörfer haben unter Moderation der Stadtverwaltung Grundsatzgespräche darüber geführt, wie eine eventuelle Fusion von Gehweiler, Wadrill und Reidelbach zum Stadtteil „Wadrilltal“ vonstattengehen soll. Anschließend wurden die Ortsräte hierzu konsultiert. Klar war recht bald, dass die Bürgerinnen und Bürger der entsprechenden Ortschaften mit ins Boot geholt werden sollten. Weil das saarländische Kommunalrecht eine abschließende Abstimmung der Einwohner in dieser Frage nicht vorsieht, haben sich alle Beteiligten darauf verständigt, eine Umfrage durchzuführen, die den Ortsräten, aber auch dem später in letzter Instanz entscheidenden Stadtrat, ein Meinungsbild der Bevölkerung vermitteln soll.

Diese Umfrage findet in Wadrill, Gehweiler und Reidelbach zeitgleich – aber räumlich voneinander getrennt – mit den Wahlen zum Saarländischen Landtag am 26. März 2017 statt. Wenn Sie in den entsprechenden Orten wohnen, haben Sie die Möglichkeit, an der Umfrage teilzunehmen. Und wir wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie diese Gelegenheit nutzen würden.

Die Ortsräte von Gehweiler, von Wadrill und Wedern (als Stadtteil, zu dem Reidelbach bislang gehört) werden dann anschließend über ihre Empfehlung an den Stadtrat entscheiden. Letzterer hat dann das finale Wort, ob aus Gehweiler, Reidelbach und Wadrill ab 2019 ein Stadtteil wird oder ob alles beim Alten bleibt.

Hinter der Frage der Fusion der drei Ortschaften zu einem Stadtteil steht vor allen Dingen die Frage des Zusammengehörigkeitsgefühls. Finanziell wirkt sich die Zusammenlegung der drei Dörfer nur sehr bescheiden zugunsten des Stadthaushaltes aus. Zwar werden Sitzungsgelder gespart, weil es nur noch einen statt bislang zwei Ortsräte gibt und auch die Aufwandentschädigung für einen Ortsvorsteher entfällt, doch reden wir hier über Beträge, die angesichts eines städtischen Haushalts von 30 Millionen Euro, nur marginal ins Gewicht fallen. Nichtsdestotrotz ist die Entscheidung über den Zusammenschluss der drei Orte zum Stadtteil „Wadrilltal“ eine Entscheidung von richtungsweisender Bedeutung, die im Einvernehmen mit möglichst vielen Beteiligten getroffen werden soll. Deshalb auch der Zwischenschritt der Bürgerumfrage.

Wird die Fusion realisiert, bedeutet das nicht, dass es die Orte Gehweiler, Reidelbach und Wadrill nicht mehr geben wird. Sie bleiben auch auf den Ortsschildern erhalten, ergänzt durch den Hinweis auf die neue Verwaltungseinheit „Wadrilltal“.

Obwohl Wedern mit Reidelbach einen Teil seiner Einwohner und auch seiner Fläche an den neuen Stadtteil abtreten müsste, kann Wedern ein eigener Stadtteil bleiben, der mit aktuell 255 Einwohnern die gesetzlich vorgeschriebene Mindesteinwohnerzahl von 200 Einwohnern deutlich und wohl auch dauerhaft überschreitet.

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Gehweiler, Wadrill und Reidelbach. Sie sind am 26. März 2017 nicht nur aufgefordert bei der Landtagswahl Ihre Stimme abzugeben, sondern auch Ihre Meinung darüber kund zu tun, in welchem Stadtteil Sie in Zukunft zu Hause sein wollen. Ich lade Sie – auch im Namen der Ortsvorsteher der betreffenden Stadtteile – herzlich ein, von dieser Möglichkeit der Mitbestimmung Gebrauch zu machen.