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Den Worten folgen Taten!

Am 7. September ist der Startschuss für das Projekt „landesweiter Breitbandausbau“ gefallen. Das Event fand nicht zufällig in Wadern statt.

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Der Startschuss zum Breitbandausbau fiel am 7. September in Wadern.<br>Foto: M. Vorreiter
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Der Startschuss zum Breitbandausbau fiel am 7. September in Wadern.<br>Foto: M. Vorreiter

Das Thema Breitbandausbau ist an dieser Stelle ja schon öfter diskutiert worden. Mit all seinen Facetten. Viel Vorarbeit war zu leisten, viele dicke Bretter waren zu bohren. Die Mühe hat sich gelohnt!

Am Donnerstag, 7. September 2017, fiel hier bei uns in Wadern der Startschuss für ein Projekt, das bundesweit Beachtung findet. Doch warum eigentlich? Ist das Verlegen von Glasfaserkabeln so etwas Besonderes? An sich nicht! Aber das Saarland hat sich entschlossen, in dieser Frage einen eher unkonventionellen Weg zu gehen. Während sich anderswo einzelne Kommunen, Landkreise und Regierungsbezirke  an die Ausbauarbeit machen, hat man bei uns gleich das ganze Land zum Fördergebiet erklärt und damit Neuland betreten. In einer ebenso engen wie vorbildlichen Zusammenarbeit von Land und Kommunen.

Die Federführung zur Umsetzung der Maßnahme hat der eGo-Saar, der Zweckverband elektronische Verwaltung für saarländische Kommunen, übernommen. Die Vorbereitung und Koordination der Ausschreibung war eine Herkulesaufgabe, die Arbeiten zur Umsetzung werden indes nicht minder spannend werden.

Der erste Spatenstich zur Realisierung des ehrgeizigen Vorhabens fand nun in Wadern statt. Und das ist kein Zufall! Seit Jahren kämpfen wir intensiv für den Breitbandausbau, der gerade für die ländliche Region wie unsere eine Existenzfrage darstellt. Die Stadtverwaltung hat nichts unversucht gelassen, sowohl das Thema immer wieder  ins Bewusstsein zu rücken als auch darzulegen, warum es ein wichtiges Zeichen für unsere Region ist, wenn der Ausbau nicht in einem Ballungsraum, sondern im Hochwald beginnt.

Die Stadt Wadern hat schon lange vor dem nun anlaufenden Ausbauprojekt in den Breitbandausbau investiert. Dabei wurden im Zuge von vier geförderten Ausschreibungsverfahren sechs Dörfer erschlossen. Die Kosten dafür beliefen sich auf 380.000 Euro. Darüber hinaus wurden – auch und vor allem durch Vermittlung der Stadt Wadern – eigenwirtschaftliche Investitionsmaßnahmen durch Telekommunikationsunternehmen durchgeführt – also ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand. Die für Breitband in der Stadt Wadern seit 2012 aufgewendete Summe liegt damit deutlich höher als die oben beschriebenen 380.000 Euro.

Der nun folgende Ausbau kostet die Stadt Wadern, wie auch die übrigen Kommunen im Land, nichts. Auch das ist eine sehr gute Nachricht. Die Telekommunikationsunternehmen haben erkannt, dass es nur über ein schnelles Internet möglich sein wird, die Kunden – auch in ländlichen Gebieten – langfristig an sich zu binden. Allerdings werden die Arbeiten mit Baumaßnahmen verbunden sein, die zu Behinderungen, Straßen- und Gehwegsperrungen führen werden. Das sollte aber angesichts der Dimension des hier Erreichten eine hinzunehmende Einschränkung sein.

In der Stadt Wadern wird die Deutsche Telekom den Ausbau realisieren. Das Unternehmen muss bis Ende 2018 alle ihre Kabelverzweiger – das sind die grauen Kästen am Straßenrand – mit Glasfaser versehen. Von dort aus wird dann über die bestehenden Kupferleitungen eine Versorgung aller Haushalte im Stadtgebiet mit mindestens  50 Mbit/s – in vielen Straßen sogar mit schnelleren Geschwindigkeiten – garantiert. Nach jetzigen Planungen soll der Ausbau aber nicht erst Ende des kommenden Jahres, sondern bereits im Frühjahr 2018 abgeschlossen  sein. Der Ausbau betrifft folgende Ortschaften: Buweiler, Kostenbach, Nuhweiler, Nunkirchen (links des Nunkircher Baches), Oberlöstern, Reidelbach, Rathen, Überlosheim, Wedern, Wadern (Teilbereich), Reidelbach. Der Bereich rechts des Nunkircher Baches ist das Unternehmen Innexio im Begriff eigenwirtschaftlich, also ohne Förderung, auszubauen.

Wenn Sie sich nun fragen, warum Ihr Ort hier nicht genannt wurde, obwohl bei Ihnen die Breitbandversorgung auch grenzwertig ist bzw. „nur“ Geschwindigkeiten zwischen  25 und 50 Mbit/s zulässt, darf ich Sie beruhigen: Auch in diesen Ortschaften wird „nachgebessert“. Hier mangelt es zurzeit weniger an der Glasfaser-Anbindung der Kabelverzweiger, sondern vielmehr an der Umsetzungstechnik. Anders ausgedrückt: Die Netze schaffen höhere Durchsatzraten, die Technik in den Verteilerkästen hingegen nicht. Die Telekommunikationsunternehmen haben sich verpflichtet, auch hier bis Ende 2018 mindestens 50 Mbit/s anzubieten. In vielen Fällen werden allerdings nach der Ertüchtigung der Technik in den Verteilerkästen bis zu 100 Mbit/s erreicht werden.

Sie sehen, es tut sich etwas in Sachen Breitband! Ich freue mich, dass sich unsere wirklich hartnäckigen Bemühungen, den Breitbandausbau in unserer Stadt nach vorn zu bringen, gelohnt haben. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Akteuren, die dazu beigetragen haben, dass mit dem landesweiten Ausbau der Datennetze die Grundlage dafür geschaffen wird, dass das Saarland und damit auch die Stadt Wadern wettbewerbsfähig ist und bleibt.