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Gelb ist die Hoffnung

Zum 1. Januar 2021 soll die „Gelbe Tonne“ den umstrittenen „Gelben Sack“ ablösen. Ein paar Details zum Prozedere.

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2021 ist das Jahr der "Gelben Tonne". Der "Gelbe Sack" wird dann Geschichte sein.

Reden wir erneut über den sogenannten „Gelben Sack“ und hoffen allesamt, dass die fummelige Kunststofftüte demnächst durch die „Gelbe Tonne“ abgelöst wird. 

Die Mitte des Jahres verbreitete Nachricht, dass saarlandweit nun alsbald die „Gelbe Tonne“ eingeführt werden soll, löste bei manchem wahre Begeisterungsstürme aus. Andere, und auch das gehört zur Wahrheit dazu, sehen den Umstieg skeptischer, andere wieder das ganze System mehr als kritisch. Und, ich glaube darin sind wir uns alle einig, wenn Verpackungsmüll gar nicht erst anfällt, ist das das Allerbeste!

Die Müllvermeidung soll heute aber nicht mein Thema sein. Es gilt Verantwortlichkeiten zu klären und das weitere Prozedere im Detail zu erläutern. 

Private Zuständigkeit

Fangen wir mit der Verantwortlichkeit an. Wer hat eigentlich für das Einsammeln und Verwerten der im Gelben Sack bzw. irgendwann einmal in der Gelben Tonne gesammelten Verpackungen zu sorgen? Und wer organisiert den Abtransport von Sack oder Tonne? Nun, es sind nicht (!) die Städte und Gemeinden im Land, auch nicht der Zweckverband der Kommunen für die Abfallbeseitigung, also der EVS. Wir, also die Städte und Gemeinden, organisieren über den EVS das Einsammeln von Rest- und Biomüll. Und ich nehme für den EVS in Anspruch, dass das in den allermeisten Fällen reibungslos klappt, pünktlich und problemlos. 

Das Einsammeln der Wertstoffsäcke ist hingegen Aufgabe der zuständigen privaten (!) Systembetreiber, beruht also auf einem privatwirtschaftlichen Konzept, mit Konsortien im Hintergrund, die mit diesem System Geld verdienen wollen. Um es klar zu sagen: Wir als Stadt sind hier nur Zaungast. Wir sind hier weder zuständig für die Organisation des Systems noch für das Einsammeln selbst und wir haben auch keine Handhabe auf das Gebaren des abfahrenden Unternehmens, geschweige denn wählen wir dieses aus! Wir werden trotzdem überzogen mit Forderungen, dann einzugreifen, wenn’s danebengeht. Was wir auch in Form von eigenen Beschwerden und der Weitergabe der Klagen der Bürger*innen tun. 

Nun soll also die „Gelbe Tonne“ kommen. Und damit die Welt wieder in Ordnung gebracht werden. Im Landkreis Merzig-Wadern wurde die Firma Remondis mit dem Einsammeln und der Verwertung von gebrauchten Verkaufsverpackungen aus privaten Haushalten beauftragt, also der gleiche Anbieter, der jetzt bereits für das Einsammeln und das Verwerten des „Gelben Sacks“ zuständig ist.

Die Verteilung der Gefäße startet kommende Woche und soll für den gesamten Landkreis rund sechs Wochen in Anspruch nehmen. Hier werden zirka 40.000 Tonnen ausgeliefert. Ob diese Mamut-Aufgabe bis 1. Januar 2021 zu erledigen ist. Warten wir es ab…

Folgende Gefäßgrößen sind geplant:
•    120-Liter Tonne für maximal 4 Bewohner 
•    240-Liter-Tonne ab 5 Bewohner (ggf. mehrere Tonnen bei größerer Bewohnerzahl)
•    1100-Liter-Tonne ab 25 Bewohner

Die Auslieferung der Tonnen soll sich laut Remondis an dem Volumen der bisher in den Haushalten vorhandenen Restmülltonne orientieren. Die Abfuhr erfolgt – wie bislang auch – im 14-Tage-Rhythmus.  Die neuen Tonnen dürfen, auch wenn sie vorher ausgeliefert werden, erst ab dem 1. Januar 2021 genutzt werden. Bis zum 31. Dezember 2020 erfolgt die Einsammlung über die gewohnten „Gelben Säcke“. 

Reibungsloser Wechsel?

Nach den nicht unbedingt positiven Erfahrungen mit dem „Gelben Sack“ sollen meine Zeilen hier dafür sensibilisieren, dass es in Sachen Gelber Tonne zum 1. Januar 2021 nicht zwangsläufig rund laufen muss – auch wenn wir das inständig hoffen. Der Hinweis an dieser Stelle erfolgt auch deshalb, weil schon beim „Gelben Sack“ die Wogen mächtig hochgehen, wenn etwas nicht so funktioniert wie es soll. Obwohl wir auch hier als Kommune überhaupt keine Verantwortung tragen, werden Ortsvorsteher*innen und Mitarbeiter*innen der Verwaltung zuweilen wüst beschimpft, weil sie nicht in der Lage seien, das System zu organisieren. Ein System, für das sie weder zuständig sind noch eine Handhabe haben, wohlgemerkt.

Insofern bleibt die Hoffnung, dass nun am Ende eines langen schwierigen Prozesses – mit der bevorstehenden Umstellung des Systems – eine Lösung steht, die endlich sowohl dem Gedanken des Recyclings als auch der Praktikabilität für jeden einzelnen gerecht wird. Letztendlich zur Zufriedenheit aller.

Alle Informationen zur Gelbe Tonnen erhalten Sie bei Remondis: online unter https://gelbe-tonne.saarland/ oder telefonisch unter 0800 95 577 22.