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Neuer Funkmast fürs Löstertal

Ab Mitte 2021 sollen in Buweiler, Kostenbach, Oberlöstern und Rathen alle Mobilfunknetze problemlos zu nutzen sein. Das ist alles andere als selbstverständlich, sondern Teil eines immerwährenden Auftrags.

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Fast drei Jahre haben wir dafür gekämpft, grünes Licht für einen Funkmast in Löstertal – unser Foto zeigt ein Symbolbild – zu bekommen. Haut alles hin, wird 2021 gebaut. Die Deutsche Telekom, als auch Vodafone als O2 wollen die Sendeanlage gemeinsam nutzen.

Beschäftigen wir uns in diesen bewegten Corona-Zeiten zur Abwechslung mal mit dem Alltagsgeschäft. Zum Beispiel der Infrastruktur in Sachen Mobilfunk. Im kommenden Frühjahr soll ein Funkloch geschlossen werden, das nicht nur viele Bürgerinnen und Bürger in Löstertal nervt, sondern auch viele Autofahrerinnen und Autofahrer: Zwischen dem Gewerbegebiet Wadern und dem Ortsausgang Kostenbach geht in Sachen Mobilfunk aktuell nämlich so ziemlich nichts. Und das muss sich ändern! Wird es auch! Und zwar im Laufe des kommenden Jahres. Dass dem so sein wird, war ein hartes Stück Arbeit. Um Ihnen einmal die Dimension aufzuzeigen, erlaube ich mir einen kleinen chronologischen Rückblick.

Im Dezember 2017 haben wir als Verwaltung die Telekom kontaktiert mit der Bitte, das Funkloch Löstertal zu „stopfen“. Die Antwort kam prompt, nämlich, dass dies erst möglich sein werde, wenn in Löstertal ein Glasfaserausbau erfolgt ist, also die grauen Kästen am Straßenrand mit schnellem Internet versorgt werden.

DSL vor Mobilfunk

Eine Riesenhürde, die wir aber dadurch nehmen konnten, dass die Stadt Wadern auf unser massives Drängen von Seiten der Stadtverwaltung im Ausbauprogramm „schnelles Internet“ als erste Kommune im ganze Land berücksichtigt wurde. Damit wurde DSL, das diesen Namen auch verdient (50 bis 100 Mbit/s), für das gesamte Löstertal verfügbar. Mit dem Ausbau rückte dann auch der Funkmast, für dessen Betrieb zwingend ein Glasfaseranschluss vonnöten ist, in greifbare Nähe.

Womit wir im Jahr 2019 angekommen sind: Die Telekom prüft über ihren Dienstleister, die „Deutsche Funkturm“, mögliche Standorte. Die Wahl fällt auf eine städtische Parzelle, die die Zustimmung des Ortsrates Löstertal findet (Februar 2019). Die Telekom bzw. die Deutsche Funkturm bestätigen uns den Standort im September 2019, ein entsprechender Mietvertrag wird im Dezember 2019 abgeschlossen.

Mit der bautechnischen Prüfung, die im Februar 2020 stattfand, wird die Baugenehmigungsplanung abgeschlossen, die Freigabe durch den Netzbetreiber erfolgt, die Baugenehmigung wird im August 2020 eingereicht. Auch die ernergis sichert die Stromversorgung des Mastes zu.

Zwischenzeitlich haben auch Vodafone und Telefoncia (O2) Interesse an der Mitnutzung des Mastes bekundet, so dass die Investition im Löstertal nicht nur dafür sorgen wird, dass ein Funkloch geschlossen wird, sondern das alle drei Anbieter, die in Deutschland Mobilfunknetze betreiben, die Ortschaften über den neuen Mast komplett versorgen können und werden.

Gebaut werden soll nun im ersten Halbjahr 2021. Der Funkmast wird so realisiert, dass er für die 5G-Technik ausgelegt sein wird, er wird aber nicht direkt mit den entsprechenden Sendeanlagen ausgestattet, sondern mit der gängigen LTE-Technik in Betrieb genommen werden.

Klares Ziel, lange Reise

An dem hier chronologisch geschilderten Ablauf sehen Sie, welche Detailarbeit hinter einem solchen Projekt steht. Sie erkennen aber vielleicht auch, warum in Deutschland wenig von heute auf Morgen geht, sondern vermeintlich selbstverständliche Dinge, doch sehr lange dauern.

Das Projekt „Funkmast Löstertal“ war uns ein Herzensanliegen, auch weil das Stadtgebiet im Vergleich zu vielen andern ländlichen Regionen in Deutschland sehr gut mit LTE versorgt ist, Löstertal aber bis auf Weiteres ein weißer Fleck zu bleiben drohte. Das konnte unserer Meinung nach unmöglich so bleiben.

Wenn der Funkmast 2021 seinen Betrieb aufnehmen wird, ist es uns gelungen, die Nicht-Versorgung des Löstertals mit DSL als auch mit Mobilfunkempfang innerhalb von fünf Jahren zu beenden. Klingt nach einer langen Durststrecke, ist aber mit Blick auf andere unterversorgte Gebiete, ein überschaubarer Zeitraum, der im Übrigen – bezogen auf beide Ausbaumaßnahmen –

mit einer immensen Finanzinvestition einhergeht. Eine Investition, die allerdings nicht wir, sondern unsere Sparringspartner stemmen mussten bzw. müssen.

Glasfaserausbau muss kommen

Mit dem Projekt „Funkmast Löstertal“ endet die Aufgabe des Ausbaus der digitalen Infrastruktur in unserer Stadt indes natürlich nicht. Aktuell sind wir recht gut versorgt, allerdings braucht man kein Hellseher zu sein, um zu sehen, dass der Glasfaserausbau ein ganz wichtiges Moment sein wird, um den infrastrukturellen Anschluss nicht zu verlieren. Und über das nicht unumstrittene 5G haben wir dabei noch gar nicht gesprochen…

Ich darf Ihnen versichern, dass wir als Verwaltung an diesen Themen dranbleiben werden. So wie wir die Situation in Löstertal bereinigen konnten und so wie wir für das Gewerbegebiet Lockweiler in einer Hauruck-Aktion mit VSE.net Glasfaseranschlüsse für jeden Betrieb realisieren konnten, ist es unser Anliegen, auch in Zukunft die Weichen mit allen dafür verantwortlichen Akteuren so zu stellen, dass die Stadt Wadern in Sachen Internet und Mobilfunk für private Nutzer ebenso attraktiv bleibt wie für alle diejenigen, die Handyempfang und schnelles Internet aus beruflichen Gründen brauchen.

Vor einigen Tagen wurde eine sehr interessante Seite der Bundesnetzagentur freigeschaltet: Auf www.breitband-monitor.de können Sie sehr detailliert ermitteln, wo in Deutschland (und damit natürlich auch hier bei uns) welcher Betreiber welchen Bereich wie gut (bzw. wie lückenhaft) versorgt.