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Reden wir über: Containerplätze

Auf unseren Containerplätzen landet so manches, was dort eigentlich gar nicht hingehört. Der Unsitte, Müll wild zu entsorgen beizukommen, ist ein ebenso hehres wie teures Ziel. Den Schaden tragen wir alle.

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Haus- und Sperrmüll haben auf Containerplätzen nichts zu suchen. Die Entsorgung des Unrats bezahlen wir alle.
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Haus- und Sperrmüll haben auf Containerplätzen nichts zu suchen. Die Entsorgung des Unrats bezahlen wir alle.
Im Rahmen einer Leseranfrage nahm sich der  „Wochenspiegel“ der Thematik der Zustände auf den Containerstandplätzen in der Stadt Wadern an. Ist ein Container voll, werden munter Zeitungen bzw. Flaschen auf dem Behälter gestapelt, weiß der Wochenspiegel zu berichten. Und hat Recht damit. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges... Der Artikel aus dem „Wochenspiegel“, später auf Facebook gepostet, sorgte für eine interessante Diskussion. Da wurden Fragen aufgeworfen, die einer grundsätzlichen Erörterung bedürfen. Ein für allemal. Ein Leser meinte, dass die Überladung mit Flaschen und Zeitungen auf den Plätzen, damit zusammen hinge, dass, „die Altpapier und Glascontainer (nur) alle vier Wochen von der Firma Hero geleert werden“. Ein anderer Leser bemerkte, dass es ihm „auch oft passiert, dass alle Container im Stadtgebiet überfüllt waren“, so dass er „gezwungen war mein Glas wieder mitzunehmen“, was im Übrigen die völlig richtige Vorgehensweise wäre. Zu den Fakten in Bezug auf die Papiercontainer: Die großen Standplätze (zum Beispiel in Wadern und Nunkirchen) werden drei Mal wöchentlich geleert, „normale“ Standplätze (zum Beispiel Bardenbach) einmal wöchentlich, „kleine“ Standplätze (zum Beispiel in Münchweiler) einmal monatlich. Auf dem Gebiet der Stadt Wadern stehen 58 Depotcontainer für Papier. Pro Monat werden zirka 500 Containerleerungen im Stadtgebiet durchgeführt. Der Leerungsrhythmus bei Glas ist in der Regel einmal wöchentlich, bei kleineren Standplätzen aber auch etwas seltener. Es gibt also kein Pauschalsystem, aber von alle vier Wochen kann bei weitem keine Rede sein.  Ein merkwürdiges Phänomen ist auch die Tatsache, dass viele Bürgerinnen und Bürger nur eine Seite der Container nutzen. Wenn vorne „voll“ ist, heißt aber noch lange nicht, dass der hintere Teil des Containers auch komplett belegt ist. Ganz im Gegenteil. Dadurch das eine Seite aber in der Tat nicht mehr beschickt werden kann, wird die andere Seite gleich gar nicht mehr überprüft. Die Flaschen wanden dann auf statt in den Container, obwohl oft in den Behältern noch genug Platz wäre. Aber auch wenn Container überfüllt sind, ist es nicht so, dass wir entsprechende Hinweise ignorierten. Ganz im Gegenteil: Sobald uns ein Missstand gemeldet wird, sorgen wir für eine Entleerung auch außerhalb des normalen Rhythmus. Ein Anruf bzw. eine Mail bei der Firma Hero in Weiskirchen (06872 221125, office@hero-container.de), bei meinem zuständigen Mitarbeiter, Uwe Hartmann (06871 507222, uhartmann@wadern.de), genügt hier als Handlungsanlass. Klar ist bei aller Flexibilität auch, dass es zu „Stoßzeiten“ problematisch wird, allen Anfragen gerecht zu werden. „Stoßzeiten“ sind die Feiertage, besonders die Zeit Ende Dezember. Obwohl die Abfuhrkollegen hier im Dauereinsatz sind, kann man nur an die Vernunft appellieren, Altpapier und leere Flaschen noch eine Woche dann etwas länger zu Hause zu deponieren, bis sich die Lage an der Containerfront entspannt hat. Das schont Ihre Nerven und die Ressourcen unsererseits. Viel schlimmer als die Tatsache, dass bei vollen Containern munter weiter Flaschen und Zeitungen deponiert werden, sind die Abfälle, die auf den Containerplätzen entsorgt werden. Denn die gehören nun ganz und gar nicht dorthin. Ein paar Kostproben gefällig? Pizzaschachteln mit halb verschimmelten Inhalt, abmontierte Toiletten, denen man die Benutzung noch mehr als ansieht, gebrauchte Pampers in Gelben Säcken im Papiercontainer, Kochabfälle… Was die Kolleginnen und Kollegen vom Bauhof hier täglich zu sehen bekommen, geht auf keine Kuhhaut. Ekeleffekt garantiert. Von dem Aspekt der gesundheitlichen Zumutbarkeit einmal ganz abgesehen.  Angesichts solchen Frevels liegt es auf der Hand zu fragen, warum wir die Plätze nicht per Video überwachen lassen. Ganz einfach: Wir dürfen es nicht! Noch nicht einmal Attrappen zur Abschreckung sind erlaubt. Der Datenschutz verbietet es. Die Videoüberwachung des öffentlichen Raumes ist grundsätzlich verboten. So kann man zum Selbstschutz zwar das Privatgelände überwachen, beispielsweise den Eingangsbereich zum Haus, aber die Kamera muss dann so eingestellt sein, dass sie den öffentlichen Bürgersteig oder die Straße nicht erfasst. Wir werden uns hier aber trotzdem erkundigen, ob es einen Weg gibt, andere Bundesländer sind hier mittlerweile deutlich weiter als das Saarland. Denn immerhin kostet uns alle die Entsorgung des illegalen Mülls der auf den Containerplätzen entsorgt wird, Jahr für Jahr mehrere zehntausend Euro. Geld, das wir an anderer Stelle dringend gebrauchen könnten. Zum Abschluss noch kurz ein Hinweis auf die Altpapierentsorgung. Vielleicht nutzen Sie auch die so genannte „Blaue Tonne“. Mit deren Aufstellung und Entsorgung hat die Stadt Wadern nichts zu tun. Sie wurde von einem Privatunternehmen eingeführt, übrigens zu einer Zeit, in der mit Altpapier wirklich Geld zu verdienen gewesen war. Früher, als damit noch kein Reibach gemacht werden konnte, überließ man die Aufgabe lieber den Kommunen und damit das Zahlen der Zeche dem Gebührenzahler. Mittlerweile ist der Altpapierpreis wieder auf einem mittleren Niveau angelangt, viel Geld ist damit aktuell nicht mehr zu machen. Insofern macht auch unser Entsorgungsverband kein Vermögen mit dem Weiterverkauf des Altpapiers, das via Containersystem gesammelt wird. Eventuelle Erlöse hieraus fließen in das Gebührensystem, machen sich also bei uns allen im Geldbeutel bemerkbar. Sie sehen, die Materie ist kompliziert. Und sie wird noch komplizierter wenn man weiß, dass uns zwar die Containerplätze gehören, nicht aber die Container selbst: Die Papiercontainer sind Eigentum des Entsorgungsverband Saar (EVS), die Glascontainer der Firma Paulus aus Friedrichsthal. Beide Unternehmen haben den Fuhrbetrieb Hero aus Weiskirchen beauftragt, die Container zu entleeren. Das klingt komplex, ist es auch. Für uns als Endverbraucher ist die Sache allerdings recht einfach: Glas und Papier (je nach Containerplatz auch Schuhe und Kleidung) können Sie auf unseren Containerplätzen gerne abgeben. Elektrogeräte etc. gehören hier nicht hin. Sie gehören auch nicht in den Wald, sondern auf den Wertstoffhof, wo sie kostenlos (!) abgegeben werden können. Achten Sie bitte bei Ihrem Besuch auf dem Containerplatz auch auf die Entleerungszeiten, damit die Anwohner, für die die Plätze selten ein Quell der Freude sind, nicht über Gebühr belastet werden. Und wenn Sie Verunreinigen, Überlastung etc. des Platzes feststellen, geben Sie uns bzw. auch Ihrem Ortsvorsteher Bescheid.