Bereits 2019 hat die Stadt Wadern In Zusammenarbeit mit Fachleuten der geomer GmbH eine Starkregengefahrenkarte für das Stadtgebiet erarbeitet. Sie zeigt sehr genau auf, welchen Weg das Wasser zu den Fließgewässern nimmt und simuliert theoretische Starkregenereignisse mit unterschiedlichen Wassermengen. So lassen sich gezielt Maßnahmen erarbeiten, wie das Wasser besser umgeleitet werden kann. Eigentümern einer Immobilie zeigt die Karte, wer wo und in welchem Ausmaß gefährdet ist. Die Karten simulieren allerdings nur eine Modellsituation, also stetigen Regen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie können dabei nicht die Wirklichkeit eins zu eins detailliert abbilden – dafür sind Wetterereignisse zu lokal und zu unterschiedlich in der Intensität. Das Kartenmaterial zeigt aber sehr deutlich auf, wie sich Starkregen vom Grundsatz her im Stadtgebiet auswirkt und welche Gefahrenlagen besonders exponiert sind. Wir haben zudem eine Reihe von Empfehlungen, wie Eigentümer ihr Wohngrundstück schützen können – zum Beispiel gegen Rückstau aus dem Kanal oder auch in Bezug auf die Entwässerung des Grundstücks.
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Von Starkregen ist die Rede, wenn bei einem Regenereignis in kurzer Zeit außergewöhnlich große Niederschlagsmengen in einer sehr geringen räumlichen Ausdehnung auftreten. Diese Niederschläge werden auch als konvektive Niederschläge bezeichnet, da sie meist durch starke vertikale Luftströmung (Konvektion) entstehen. Im Gegensatz zu Dauerregen tritt Starkregen meist räumlich begrenzt auf. In der Folge kommt es zu lokalen Überflutungen im Niederschlagsgebiet. Wie stark diese Überschwemmungen ausfallen, hängt von folgenden Kriterien ab:
Auch können Starkregenereignisse lebensgefährliche Sturzfluten in Gebieten mit hoher Reliefenergie (zum Beispiel Mittelgebirge) auslösen. Die Reliefenergie berechnet sich aus dem tiefsten und höchsten Punkt eines Gebietes, gibt dessen potentielle Energie an und ist ein Indikator für das Erosionspotenzial.
Gerade in den warmen Sommermonaten tritt Starkregen in Verbindung mit heftigen Gewittern auf. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Treffen warme und kalte Luftmassen aufgrund vertikaler Luftbewegungen in der Atmosphäre zusammen, kondensiert die Feuchtigkeit schlagartig und erzeugt eine starke Wolkenbildung. Gewitterwolken mit großen Wassermassen ergießen sich dann in der Regel schlagartig auf relativ kleinem Raum. Dabei kann mehr als 100l/m² Wasser in kurzer Zeit auf die Oberfläche fallen. Starkregen ist schwer vorherzusagen, da im Gegensatz zu Hochwasser an großen Flüssen der genaue Ort und Zeitpunkt des Regenereignisses kaum zu bestimmen ist und es daher für die Betroffenen sehr überraschend auftreten kann.
Weitere Details: http://starkregen.geomer-maps.de/vorsorgen/warnung/
Videobeitrag: Warum man Starkregen nicht vorhersagen kann
(Ein Beitrag der WDR-Reihe „Quarks“; Video verfügbar bis zum 12.9.2022)
Das Kanalnetz hat zunächst die Aufgabe, Abwasser zu entsorgen und muss aus Gründen der Funktionalität sowie der Wirtschaftlichkeit in der Leistungsfähigkeit begrenzt sein. Üblicherweise ist das Kanalnetz auf recht kurze Niederschlagsereignisse ausgelegt, wie sie alle 3-5 Jahre auftreten. Größere Wassermengen fließen dann oberirdisch ab. Diese Fließwege sind nur manchmal in Vergessenheit geraten. <o:p></o:p>
Starkregen betrifft die gesamte Fläche, also auch direkt die Dachabflüsse und Grundstücksentwässerung. Auch gemäß Wassergesetz liegt die Verantwortung zunächst einmal bei jedem einzelnen, häufig führen dabei Planungsfehler zu unnötig hohen Schäden. Die gute Nachricht dabei: Oft lassen sich mit relativ kleinen Maßnahmen die Schäden deutlich reduzieren. Wo der einzelne dann überfordert ist, kann die Kommune punktuell unterstützen.
Auszug aus dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG)
§5 Allgemeine Sorgfaltspflichten, Abs. 2:
„Jede Person, die durch Hochwasser betroffen sein kann, ist im Rahmen des ihr Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen, insbesondere die Nutzung von Grundstücken den möglichen nachteiligen Folgen für Mensch, Umwelt oder Sachwerte durch Hochwasser anzupassen.“