Company Logo

Schäden in der Ortsdurchfahrt Wadern

Die Behebung der Schäden im Bereich des Kreisverkehrs in Wadern erfordern einen Neubau eines Durchlassbauwerks.

image-107802
Die Wadrill fließt durch ein Durchlassbauwerk unterhalb der Straße.

Der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) prüft mögliche Varianten und arbeitet an einer Wiederfreigabe der L 366 für den öffentlichen Verkehr.

Zum weiteren Vorgehen:

Ein Neubau des Bauwerks, welches unterhalb des betroffenen Streckenabschnitts verläuft und als Röhre zum Durchfluss der Wadrill dient, ist unausweichlich. Für die Planung bis zur Fertigstellung des Neubaus werden mehrere Jahre benötigt. Der LfS untersucht aktuell Varianten von provisorischen Lösungen, die eine schnellstmögliche Wiederfreigabe der L 366 ermöglichen.

Eine mögliche Lösung ist der Einbau einer Stahlbetonsohle in das Bauwerk. Diese würde die Röhre stabilisieren und die Schadstellen abdecken. Im nächsten Schritt müsste das eingebrochene Erdreich verdichtet werden, um einen tragfähigen Unterbau der Fahrbahn für den öffentlichen Verkehr zu gewährleisten.

Für den Einbau einer Stahlbetonsohle ist es erforderlich, die Bachsohle trocken zu legen. Da jedoch die Wadrill aufgrund der örtlichen Situation nicht durch einen Bypass am Bauwerk vorbei gelegt werden kann, muss dies verrohrt bzw. mit reduziertem Fließquerschnitt durch das vorhandene Bauwerk erfolgen.

Die Ausführung der Arbeiten erfordert mehrere Bauabschnitte und kann nur dann erfolgen, wenn der Bach statistisch gesehen geringe Wassermengen mit sich führt. Dies ist in den kommenden Sommermonaten zu erwarten.

Üblicherweise wird ein Gewässer angestaut und anschließend in verrohrter Form durch das Baufeld bzw. an diesem vorbeigeführt. Ein Anstauen am Zulauf, unmittelbar vor dem Bauwerk, würde im vorliegenden Fall jedoch zu einer Überflutung der angrenzenden Grundstücke führen. Der LfS lässt derzeit durch spezialisierte Ingenieurbüros prüfen, wie und ab welcher Stelle die Wadrill angestaut und verrohrt werden kann. Zwingender Teil der Untersuchungen ist das Vorgehen bei plötzlich einsetzenden Starkregenereignissen, um eine Schädigung der Anliegerinnen und Anlieger zu vermeiden. Alle Planungen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz.

Der LfS arbeitet mit Hochdruck daran, die Schäden in der Ortsdurchfahrt Wadern schnellstmöglich zu beheben und eine Freigabe der L 366 für den öffentlichen Verkehr zu ermöglichen.

Hintergrund:

Am 29. März 2023 wurde bei einer routinemäßigen Befahrung des Streckennetzes durch den Betriebsdienst des Landesbetriebes für Straßenbau in der Ortsdurchfahrt Wadern eine Fahrbahnsetzung (L 366, Franz-Haas-Straße, nördlich des Kreisverkehrs) festgestellt. Diese vergrößerte sich in den Folgetagen, woraufhin die Fahrbahn in Richtung Dagstuhl aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste.

Da der LfS ursprünglich von einer gebrochenen Wasserleitung ausging, erfolgten im von den Setzungen betroffenen Bereich Aufgrabungen. Dabei wurden Hohlräume, jedoch keine Wasserleitungen oder Kanäle vorgefunden.

Eine Ursache für den Schaden wurde außerdem im Zusammenhang mit dem Bauwerk 165 vermutet, welches unterhalb des betroffenen Streckenabschnittes verläuft. Hierbei handelt es sich im überwiegenden Teil um eine Wellstahlröhre mit einer lichten Weite von 6,27 Metern und einer lichten Höhe von 4,00 Metern. Das Bauwerk wurde im Jahr 1977 errichtet, hat eine Gesamtlänge von circa 142 Metern und dient als „Verrohrung“ der hindurchfließenden Wadrill.

Da zum Zeitpunkt der Schadensfeststellung die Wadrill einen sehr hohen Wasserstand führte, konnte aus Sicherheitsgründen keine Begehung des Bauwerks erfolgen. Der betroffene Richtungsfahrstreifen blieb bis auf Weiteres für den öffentlichen Verkehr gesperrt.

Wegen anhaltender Regenereignisse war der Wasserspiegel erst am 27. April so weit abgesunken, dass die Bauwerksprüfer des LfS das Bauwerk begehen konnten. Dabei wurden ausgeprägte Korrosionsschäden im Bereich der Wasserwechselzone festgestellt – also in jenem Bereich des Bauwerks, in dem der Wasserstand häufig wechselt, etwa zwischen Niedrigwasser und Hochwasser im Normbereich. Die starke Strömung der Wadrill hat in Verbindung mit den vorgefundenen Schäden in der Wellstahlröhre zu Ausspülungen in der Bauwerkshinterfüllung geführt, die zu einem späteren Zeitpunkt die Setzungen in der Fahrbahn verursacht haben.


Stadt Wadern© 2024