Kurz vor Weihnachten kamen zwei Minister mit vierfachem Geldsegen in die Stadt Wadern: Innenminister Klaus Bouillon überreichte Bürgermeister Jochen Kuttler einen Zuwendungsbescheid über 388.000 € Städtebaufördermittel von Bund und Land. Einen Tag später kam Umweltminister Reinhold Jost mit symbolischen Schecks für die Grundschulen Wadrill und Steinberg sowie für die Einrichtung der Mehrgenerationenküche in Morscholz über insgesamt 145.000 Euro.
Bürgermeister Jochen Kuttler dankte dem Innenminister bei der Scheckübergabe und betonte die überaus gute Zusammenarbeit mit den Ministerien. „Mit den Mitteln aus dem Städtebauförderungsprogramm ´Lebendige Zentren´ wird die Erhaltung, Anpassung und die Stärkung des Stadtzentrums umgesetzt“. Mit Hilfe der Städtebauförderung konnte die Stadt Wadern bereits Straßenräume fußgängerfreundlich und verkehrsberuhigt umgestalten und private Gebäudemodernisierungen unterstützen.
Lichter, heller, weiter, grüner
Die nun zur Verfügung gestellten Mittel verwendet die Stadt für die Umbaumaßnahmen des in die Jahre gekommenen Montmorillon-Platzes. „Ziel ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und des optischen Erscheinungsbildes des Platzes“ erläutert Bürgermeister Kuttler. „Lichter, weiter, offener, grüner“ heißt die Devise des für die Planung zuständigen Trierer Büros BGH Plan und die ersten Erfolge lassen sich bereits an der Baustelle ablesen: Die Rampe als Herzstück und Wahrzeichen des Platzes wurde saniert und erstrahlt in freundlichem sandgelb. Im unteren Bereich und unter der großen Freitreppe wurden und werden Wände herausgebrochen. Die dunklen Ecken sind verschwunden und machen Pflanzbeeten und Bänken Platz. In der Mitte des Platzes entsteht eine grüne Insel mit acht Dachplatanen mit Tischen, Bänken und Spielmöglichkeiten für Kinder.
Bei seinem Besuch überreichte Innenminister Bouillon einen weiteren Zuwendungsbescheid aus dem Städtebauförderprogramm an den Weiskircher Bürgermeister Wolfgang Hübschen und unterstrich dabei das Ziel des Programmes: „Die Städtebauförderung zielt darauf ab, Städte und Gemeinden nachhaltig als Wirtschafts- und Wohnstandort zu stärken, städtebauliche Missstände dauerhaft zu beheben und eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch ausgewogene Stadtentwicklungspolitik zu betreiben. Der wichtigste Gedanke hinter all diesen Maßnahmen ist jedoch, für die Bürgerinnen und Bürger im Saarland ein attraktives und modernes Lebensumfeld zu schaffen. Es freut mich daher sehr, dass wir den Kommunen bei der Erfüllung dieser Aufgabe zur Seite stehen können.“
Investition in die Zukunft
Nicht minder glücklich stimmte den Verwaltungschef und die betreffenden Ortsvorsteher der Besuch von Umweltminister Reinhold Jost und der Landtagsabgeordneten Martina Holzner. Kuttler betonte auch hier die besonders gute Zusammenarbeit und dankte Beiden ausdrücklich für das immer offene Ohr für die Belange des Hochwaldraumes.
Für die Grundschule St. Martin mit ihren Schulstandorten in Wadrill und Steinberg übergab Jost einen Scheck an den Wadriller Ortsvorsteher Andreas Klauck über 53.326 € und an den Ehrenortsvorsteher von Steinberg Christoph Trampert in Höhe von 53.899 €. Bürgermeister Jochen Kuttler verdeutlichte die Notwendigkeit für die Sanierung: „Da in den Schulgebäuden in Wadrill und Steinberg erhebliche Mängel in den Bodenbelägen sowohl in den Klassen- als auch in den Nebenräumen bestehen, mussten wir handeln und die Mängel beseitigen, um für einen reibungslosen Schulalltag in angemessener Lern- und Arbeitsatmosphäre sorgen zu können“. Minister Jost pflichtete bei: “Die Verbesserung der Infrastruktur gehört zu den dringend notwendigen Investitionen in die Zukunft unserer Dörfer. Viel mehr Zukunft als bei unseren Kindern in den Schulen kann es wohl nicht geben“. Er betonte, dass einer funktionsfähigen und modernen Schul- und Bildungsinfrastruktur eine wichtige Bedeutung für die Zukunft der ländlichen Regionen zukommt. Das Angebot an Kindertagesstätten, Grundschulen, weiterführenden Schulen sowie außerschulischen Betreuungsangeboten sei ein wesentlicher Wohlstandortfaktor. Die Einrichtungen sind wesentliche Träger des Gemeinwesens und leisten mit ihrer pädagogischen Arbeit zentrale Grundlagen für die Zukunft des Sozial- und Wirtschaftslebens in den ländlichen Teilräumen. So stellt auch die Grundschule im Waderner Stadtteil Wadrill mit rund 2.000 Einwohnern, die derzeit von bis zu 80 Schülerinnen und Schülern besucht wird, einen wichtigen Bildungsort dar. Gleiches gilt für den knapp 1000 Einwohner zählenden Standort Steinberg, in dem etwa die gleiche Anzahl von Kindern unterrichtet wird.
Der Umweltminister vergaß nicht zu erwähnen, dass die zuschussfähigen Kosten nicht nur von seinem Ministerium mit 75 Prozent gefördert werden, sondern auch vom Ministerkollegen Klaus Bouillon als Innenminister, der sich mit15 Prozent an den Vorhaben beteiligt, so dass für die Stadt noch etwa 12.500 Euro zu stemmen sind.
Eine Küche für Jung und Alt
Für den Stadtteil Morscholz übergab Minister Jost an Ortsvorsteher Markus Wollscheid einen Scheck über 39.132 Euro für die Einrichtung einer Mehrgenerationenküche im Bürgerhaus. Hierzu betonte der Minister: „Ein bedarfsgerechtes, funktionsfähiges und modernes Infrastrukturangebot ist von großer Bedeutung für ein aktives Vereins- und Gemeinschaftsleben in unseren Dörfern“. Der Waderner Ortsteil Morscholz ist mit etwa 960 Einwohnern ein vergleichsweises kleines Dorf, aber mit einem verhältnismäßig breit aufgestellten Vereins- und Freizeitangebot. Hierbei kommt dem zentral gelegenen Bürgerhaus eine besondere Rolle in der Zusammenführung der Dorfgemeinschaft zu und ist vor allem für die Förderung der jüngeren Generationen von besonderer Bedeutung. Hier plant die Stadt Wadern den Einbau einer Mehrgenerationenküche in das Bürgerhaus, denn die alte Küche entsprach nicht mehr den Standards, um den multifunktionalen Anforderungen der Dorfgemeinschaft Rechnung zu tragen.
Die Küche wird von gleich acht Vereinen für ihre sehr rege Vereinsarbeit und Projekte genutzt. „Das Vorhaben entspricht den Zielsetzungen der nachhaltigen Dorfentwicklung. Es dient der Schaffung und Pflege dörflicher Infrastruktur durch multifunktionale Vereins- und Gemeinschaftseinrichtungen, fördert das Miteinander der Generationen und trägt überdies als energetische Sanierungsmaßnahme zur Energie- und Ressourcenschonung und damit zum Klimaschutz bei“, begründete der Minister die Förderung. Auch diese wird vom Innenministerium unterstützt.
Für die Stadt Wadern fallen hier keine Kosten an, denn der noch zehnprozentige Eigenanteil wird über das Ortsrat-Budget und Spenden finanziert.