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Kreisel Wadern: komplexer als es aussieht!

Ein Loch in der Fahrbahn. Und seit Wochen kein Bauarbeiter vor Ort. Warum? Nun, weil der Schaden unter dem Brückenbauwerk viel umfangreicher ist, als die bloße Aufsicht vermuten lässt.

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Ein Loch in der Straße und viele Fragen: Die Thematik Brückenbauwerk Birkenfelder Straße wird uns noch längere Zeit beschäftigen | Foto: Stadt Wadern/Emmy Konz

Wie geht es nun weiter? Erklärungen im Detail. Reden wir über den Kreisverkehrsplatz in der Birkenfelder Straße in Wadern bzw. besser gesagt über das Brückenbauwerk, das unter anderem den Kreisel beherbergt. Wichtig hier: die Brücke gehört nicht der Stadt Wadern, sondern dem Landesbetrieb für Straßenbau. Der ist sich nach eingehenden Untersuchungen mittlerweile sicher: Das aus dem Jahr 1977 stammende Bauwerk, das eine Gesamtlänge von zirka 142 Metern aufweist und als „Verrohrung“ der hindurchfließenden Wadrill dient, muss auf lange Sicht komplett erneuert werden. Vorab soll eine provisorische Lösung den bisher gewohnten Verkehrsfluss auf der Brücke gewährleisten. Aber auch diese muss erst einmal realisiert werden.

Die Ursache des Schadens an der Fahrbahn befindet sich unter der eigentlichen Brücke. Der Schaden wurde am 29. März 2023 bei einer routinemäßigen Befahrung des Streckennetzes durch den Betriebsdienst des Landesbetriebes festgestellt, es dauert dann aber – aufgrund der Regenfälle im März/April – fast einen Monat, bis jemand mit entsprechender Ausrüstung das Bauwerk begehen konnte. Erst dann hatte die Wadrill einen Pegelstand, der eine Begehung erlaubt.

Nun gibt es eine kurzfristige und eine langfristige Lösung des Problems. Langfristig führt an einem Neubau des Bauwerks laut Auskunft des Landesbetriebs für Straßenbau kein Weg vorbei. Um hier sinnvoll und ohne Zeitdruck planen zu können – und wir reden hier von einem durchaus bautechnisch beachtlichen Unterfangen – will der LfS eine Zwischenlösung (die mehrere Jahre halten und somit Zeit für weitere Planung schaffen soll) etablieren.

Zwischenlösung aus Stahlbeton

Diese Zwischenlösung soll so aussehen: Der Kreisverkehrsplatz wird, wie oben beschrieben, von der Wadrill gekreuzt. Der Bach fließt hier durch ein Bauwerk, das aus zwei Teilbauwerken besteht. Beim ersten Teil handelt es sich um ein Rahmenprofil. Das geht in eine Wellblechkonstruktion über. In diesem Wellblechteil gibt es erhebliche Schäden in der Wasserwechselzone, wodurch Bereiche unter der Franz-Haas-Straße freigespült wurden und sich somit in der Fahrbahn eine Senke gebildet hat.

Um nun eine sichere Nutzung der darüber liegenden Verkehrswege sicherstellen zu können wird aktuell der Einbau eines Fließgerinnes aus Stahlbeton geplant und auf die statischen Gegebenheiten angepasst. Dieses wird ein weiteres Nachrutschen und Wegspülen von Massen verhindern und gleichzeitig die Stabilität der Röhre gewährleisten. Hört sich einfach an. Dauert aber und ist bautechnisch durchaus komplex und anspruchsvoll. Neben der Planung des eigentlichen Gerinnes müssen weitere Planungen und Abstimmungen durchgeführt werden. Hier ist unter anderem die Wasserführung während der Bauzeit ein großes Thema. Hinzu kommen bürokratische Hürden wie das aufwändige Vergaberecht und einzuholende Genehmigungen – hier spielen auch Umweltschutzbelange eine erhebliche Rolle. Von den zu beachtenden Fristen bei Planungen, Ausschreibungen, Vergaben ganz zu schweigen.

Der Landesbetrieb für Straßenbau arbeitet mit Hochdruck an der zeitnahen Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen. Das komplexe, ausgeprägte und individuelle Schadensbild verlangt allerding eine sorgfältige Planung. Ohne Hellsehen zu können, wird uns die Thematik mit Sicherheit noch bis mindestens Ende dieses Jahres beschäftigen.

Obwohl die Stadt Wadern nur „Zaungast“ bei diesem Geschehen ist, sind wir uns natürlich sehr bewusst, dass die Zufahrt zum Stadtzentrum einen wichtigen Knotenpunkt darstellt, dessen flüssiges Passieren uns allen ein Anliegen sein muss. Deshalb stehen wir in engem Kontakt mit dem Landesbetrieb und unterstützen dessen Bemühungen, hier möglichst rasch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen, wo wir nur können.

Genau aus diesem Grund war vergangene Woche auf unsere Einladung der Direktor des Landesbetriebs für Straßenbau Werner Nauerz mit seinem Team bei uns im Rathaus zu Gast. Zum einen um die Zwischenlösung und die längerfristige Lösung zu besprechen. Zum anderen aber auch, um zu besprechen, wie wir den Verkehrsfluss in beide Richtungen möglichst rasch wieder gewährleisten können. Egal, wann und wie die Zwischenlösung in Angriff genommen wird.

Um eine Zu- und Abfahrt zu allen Einrichtungen im Stadtkern zu ermöglichen, wird momentan geprüft, wie der Verkehr im Bereich des Kreisverkehrsplatzes mittels Lichtsignalanlagen geführt werden kann. Kommt es so, werden die Verkehrsteilnehmer der Birkenfelder Straße, der Franz-Haas-Straße und vom Busbahnhof herkommend über die Ampelanlage gesteuert in den Kreisverkehrsplatz eingeleitet. Eine Einfahrt aus der Johannisstraße ist für die Zeit der Signalisierung nicht möglich, sie wird zur Einbahnstraße. Der Fußgängerverkehr wird ebenfalls über die Ampelanlage gewährleistet, entsprechende Schaltungen und Übergänge werden vorgesehen.

Ampelanlage geplant

Die Ampellösung soll möglichst rasch umgesetzt werden, aber auch sie ist an Genehmigungen gebunden, die nicht allein vom Landesbetrieb abhängen. Gearbeitet wird hieran ebenfalls mit Hochdruck.

Noch ein Wort zu den Kosten: Die oben beschriebene Zwischenlösung aus Stahlbeton wird etwa eine halbe Million Euro kosten. Für die Einrichtung und den Betrieb der Ampelanlage sind Kosten im hohen fünfstelligen Bereich realistisch.

 


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