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Brunnengeschichten: Wasser marsch? Nun ja...

Ein kleiner Brunnen im „Grenzgebiet“ zwischen Dagstuhl und Lockweiler bietet Sommer-Gesprächsstoff in der Stadt. Weil dort kein Wasser mehr fließt. Doch warum ist das denn so? Eine Spurensuche mit (vorsichtigem) Ausblick.

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Ein Brunnen ohne Wasser ­– macht irgendwie wenig Sinn. Und ist trotzdem die Folge eines natürlichen Ereignisses | Foto: Stadt  Wadern

Reden wir über… einen Brunnen, ein „Grenzbrunnen“ sozusagen. Weil er ziemlich genau auf der Gemarkungsgrenze zwischen Lockweiler und Dagstuhl liegt. Um genau zu sein, befindet sich der Brunnen in Dagstuhl, die dazugehörige Quelle allerdings auf der Gemarkung Lockweiler. Dieser kleine aber feine Brunnen ist massiv frequentiert. Mit großen Auto-Anhängern werden Wasserkanister angekarrt, die dann – ausreichend befüllt – abtransportiert werden. Manchmal abenteuerlich gesichert und manchmal auch grenzwertig in der schieren Menge an Wasser, die da einfach so mitgenommen wird. Das ist allerdings eine ganz andere Geschichte.

Der Brunnen in der Buttnicher Straße war über Jahre hinweg ein zuverlässiger Wasserspender. Seinerzeit wurde er angelegt, weil hier bei Bauarbeiten zur Erschließung der vorderen Grundstücke der Buttnicher Straße eine Quelle tangiert wurde. Diese wurde gefasst und später wurde der Brunnen errichtet, dessen überschüssiges Wasser in den offenen

Graben rechts daneben abfließen kann und dann über den Regenwasserkanal bis zur naheliegenden Prims transportiert wird. Neben der beabsichtigten sinnvollen Ableitung des anfallenden Grund-, Schichten- oder Quellwassers hatte dies den positiven Nebeneffekt einer frei zugänglichen Wasserentnahmestelle, die ja auch von vielen Bürgerinnen und Bürgern sehr gerne genutzt wurde. Siehe oben.

Vom Brunnen in den Graben in die Prims

Nun ergab sich vor kurzem Folgendes: Im Zuge einer privaten Baumaßnahme gab es einen massiven Wassereintritt in die hierfür ausgehobene Baugrube. Die Baugrubentrockenlegung erfolgte – völlig korrekt –  über Drainageleitungen, die das gesammelte Wasser, erst einmal vorübergehend, zur Trockenhaltung der Baugrube direkt in den Regenwasserkanal ableiten. Dieser Regenwasserkanal mündet wie oben beschrieben – in die Prims. Soweit so gut! Oder so schlecht! Denn mit dieser Ableitung wurde unserem Brunnen im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgegraben.

Das ist natürlich nicht schön, ist aber rechtlich völlig okay. Die mehrfache in sozialen Medien und hinter vorgehaltener Hand geäußerte Vermutung, dass der Graben rechts neben dem Brunnen, der eine wirklich üppige Vegetation aufweist, ein Biotop darstellt, ist irrig. Der Graben wird vielmehr ganz gezielt in einem festgelegten Rhythmus gemäht und gesäubert, das schon deshalb, damit die angrenzenden Gebäude und Grundstück, bei massiven (Stark-)Regenfällen nicht überschwemmt werden.

Die Quelle bzw. genauer gesagt, die Wasserader, die den Brunnen in der Buttnicher Straße bisher speiste, befindet sich auf privatem Grund und Boden. Wenn, aus welchen Umständen auch immer, hier kein Wasser mehr fließt, hat die Stadt Wadern keine rechtliche Handhabe, das zu ändern. Aber da, wo wir leben, redet man ja miteinander. Und das haben wir dann auch getan. Konsens ist, dass alle Akteure daran interessiert sind, dass der Brunnen weiterhin mit Quellwasser versorgt und mit Abschluss der Trockenhaltung erneut aktiviert wird. Wenn es irgend geht und vertretbar ist, soll der Brunnen also seinen Dienst möglichst rasch wieder aufnehmen und erneut und umfassend ständig Wasser spenden.

Privat ist privat. Und die Natur hat ihre eigenen Gesetze

Aktuell sind wir dabei, die genaue lokale Ursache, die Wirkung und notwendige Dauer der Trockenhaltung zu klären und werben bei den Verantwortlichen für eine schnellstmögliche Reaktivierung der Wasserabgabe über den Brunnen. Da die Baumaßnahme allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, ist es heute nicht möglich zu sagen, wann genau hier was passieren wird. Denn privat ist in erster Linie einmal privat. Und hinzu kommt noch ein kleines Dilemma, das nichts mit der aktuellen Situation zu tun hat. Es kann nämlich auch passieren, dass die Wasserader aufgrund topographischer Veränderungen durch die Baumaßnahme, Umschichtungen etc. schlicht und ergreifend versiegt oder sich das Wasser einfach einen anderen Weg sucht.

Trotzdem: Wir haben das Grenz-Kleinod im Blick. Der Tummelplatz für Wasserabfüllerinnen und Wasserabfüller soll – wenn es nach unserem Willen geht – auch weiter seine Funktion als Hingucker und Wasserspender erfüllen. Wir versprechen nichts, bleiben aber dran.

 


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