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Merzig ja! Aber nicht ohne Wadern!

Wer das SHG-Klinikum Merzig retten will, kommt an einer Portalklinik in Wadern nicht vorbei.

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Wenn nicht mehr Patientinnen und Patienten aus dem Hochwald die Dienste der SHG in Merzig in Anspruch nehmen, ist eine Restrukturierung am Standort Merzig kaum denkbar. Foto: SHG

Das Restrukturierungsverfahren für das Klinikum Merzig ist folgerichtig und sicher auch in dieser Form die einzige Möglichkeit, den Standort zu erhalten. Jetzt stellt sich die Frage, als wie zukunftssicher sich ein solches Konzept erweist, zieht Bürgermeister Jochen Kuttler Bilanz der aktuellen Entwicklung rund um das Schutzschirmverfahren des SHG-Klinikums Merzig. Damit spielt der Waderner Rathauschef zum einen auf die Kreisumlage an, die ja durch den Ausgleich des Defizits durch den Landkreis unmittelbar und massiv steigen wird. Zum anderen hat er die Pläne der SHG im Blick, in Wadern ein „Klinikum Hochwald“ zu errichten. Jochen Kuttler: „Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass man an dieses Thema ran gehen wird, bis Merzig nicht stabilisiert ist. Allerdings frage ich mich zwei Dinge: Erstens, wie will man ohne die Kunden aus dem Hochwald den Standort in der Kreisstadt überhaupt stabilisieren? Wenn nur zwanzig Prozent der Bevölkerung des Landkreises das Angebot der SHG in Merzig überhaupt in Anspruch nehmen, muss es ja das wirtschaftliche wie politische Ziel sein, attraktiver zu werden. Das geht nur mit einer Präsenz auch bei uns im Hochwald, sprich bei uns“, so der Waderner Bürgermeister. Jochen Kuttler weiter: „Geht man diesen Weg nicht zeitnah, dann gehen die Hochwälder weiter nach Trier oder Saarbrücken. Und gewohnte Wege verlässt man nicht mehr, um es einmal platt zu sagen.“ Der Kundenzuwachs für Merzig bleibt dann dauerhaft aus. Womit die Stabilisierung der Lage kaum zu schaffen ist und man von einer echten wohnortnahen Versorgung nicht mehr sprechen kann.

Ohne mehr Kunden, keine Finanzierbarkeit

Der Rathauschef der Hochwaldstadt sieht die Diskussion an einem Scheideweg: „Das Projekt ‚SHG Klinikum Hochwald‘, das alle Experten wie auch Politik für richtig und zukunftsweisend halten und für das die Landespolitik erhebliche Finanzierungsgelder in Aussicht gestellt hat, weiter auf die lange Bank zu schieben bedeutet, den Standort Merzig zu schwächen und letztendlich das Gesamtkonstrukt zu gefährden. Auch wenn ich weiß, wie schwer es sein wird, beide Baustellen gleichzeitig zu beackern, werbe ich massiv dafür. Auch und gerade im Hinblick darauf, dass das ‚SHG-Klinikum Hochwald‘ sektorenübergreifend ambulante und stationäre Behandlung verzahnen soll.“ Nach dem Krankenhaussterben wird uns in den kommenden Jahren der Fachärztemangel massiv treffen. Wenn die Politik hier nicht gegensteuert und die Rahmenbedingungen nachhaltig verändert, braucht sich niemand zu wundern, wenn die Wählerinnen und Wähler das Vertrauen in das Handeln des Staates verlieren. Die Erosion ist bereits in vollem Gange „und das merken die Leute“, analysiert der Bürgermeister.

Die Stadt Wadern wird sich zusammen mit der BI und der SHG das Zukunftskonzept für den Standort Merzig jetzt aber erst einmal in Ruhe anschauen. Und dabei auch die Position des Saarländischen Gesundheitsministeriums im Blick haben, das ja offensichtlich von dem jetzt vorgeschlagenen Sanierungskonzept überrascht wird. Eine entsprechende Einladung an alle Beteiligten, sich mit den jetzt auf dem Tisch liegenden Vorschlägen auseinanderzusetzen, geht zeitnah raus. Jochen Kuttler: „Und dann werden wir unsere Schlüsse daraus ziehen. Aber nicht voreilig, sondern in Ruhe und mit Sachlichkeit.“ Vom Weitermachen bis zum Neuanfang ist danach alles drin.

 


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