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In vielen Dörfern ist es manchmal beschwerlich dorthin zu kommen, wohin man will. Es fährt kein Bus, die Bushaltestelle ist weit weg, die Beine sind müde oder die Taschen sind schwer. Vielleicht ist das eigene Auto nicht verfügbar, oder man will es einfach mal stehen lassen. Zugleich sind viele Privat-PKW unterwegs, in denen noch Platz wäre, um jemanden mitzunehmen. Genau an dieser Stelle will die Stadt Wadern wir mit den Mitfahrerbänken ansetzen. Das Vorhaben soll neben dem praktischen Nutzen auch das Miteinander und Füreinander in den Stadtteilen stärken. 

Das Mitnehmen und Mitfahren basiert auf Vertrauensbasis

Wie funktioniert das Konzept der Mitfahrerbänke? An mehreren Plätzen in vielen Stadtteilen der Stadt Wadern stehen Bänke mit der Aufschrift „Mitfahrerbank“. Neben jeder dieser Bänke, und auch an manchen Bushaltestellen, steht ein Schilderbaum mit variablen Tafeln. Mit seiner Hilfe kann man gut sichtbar anzeigen, wohin man gerne mitgenommen werden möchte. Vorbeifahrende können spontan entscheiden, ob das Ziel auf dem Weg liegt und die oder den Wartenden dorthin mitnehmen wollen. Das Mitnehmen und Mitfahren basiert auf Vertrauensbasis und es besteht keine Beförderungspflicht. Es werden keine Gebühren erhoben. Und wer haftet bei einem Unfall? Sollte der seltene Fall eintreten und ein Unfall passieren, dann ist der Mitfahrer über die Kfz-Haftpflicht des Fahrers mitversichert.

Wie in vielen ländlich geprägten Räumen sind auch im Bereich der Stadt Wadern die „Mitnahme-Kultur“ und die Nachbarschaftshilfe noch vorhanden. Verwandte, Bekannte und Nachbar unterstützen sich gegenseitig. So werden Versorgungsfahrten organisiert, Einkäufe und Besorgungen werden übernommen. Ein Beispiel hierfür ist die Sitzbank im örtlichen Einkaufszentrum HACO in Wadern. Vor allem ältere Menschen nutzen diese Bank, um auf eine Mitfahrgelegenheit in ihren Stadtteil zu warten. Dennoch brechen auch auf dem Lande soziale Strukturen, aufgrund der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung, weg, so dass bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht mehr auf ein soziales Netz zurückgreifen können. Versorgungs- und Mobilitätsprobleme sind die Folgen. Die Mitfahrerbänke sollen ein weiterer Baustein sein, der dem entgegenwirkt. 

Der Landkreis Merzig-Wadern mit seiner Stabsstelle Regionale Daseinsvorsorge unterstützte das Projekt bei der Antragsstellung im Rahmen des Modellvorhabens „Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum“. Dazu wurden Mittel des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur bereitgestellt. 

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