Unterstraße/An der Kirche
In der zugrundeliegenden Analyse des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes wurden für den Bereich Unterstraße / An der Kirche / Poststraße gravierende Gestaltungs- und Funktionsmängel und großer Handlungsbedarf aufgezeigt. Demzufolge hat die Stadt Wadern die Umgestaltung des gesamten Straßenzuges im Zentrum der Stadt vorangetrieben. Eines der schwerwiegenden Defizite lag in der wenig attraktiven städtebaulichen Verkehrsraumgestaltung, die durch fehlende Begrünung und Möblierung und unzureichende Beleuchtung keinerlei Aufenthaltsqualität bot. Neben den genannten städtebaulichen Problemen, galt es auch die baulichen Mängel am schadhaften Asphaltoberbau der Fahrbahn, der durch Aufbruchstellen, Risse und Deformationen erkennbar war, zu beheben.
Die bauliche Umgestaltung der innerstädtischen Straßenzüge An der Kirche, Unterstraße und Poststraße in der Stadt Wadern im Stadtteil Wadern wurde unter städtebaulichen und funktionalen Aspekten durchgeführt. Die Neugestaltung des Verkehrsraumes begann an der Einmündung Uhlandstraße/An der Kirche und endete nach ca. 335 m an der Einmündung Poststraße/Im Brühl.
Um eine gute Aufenthaltsqualität herzustellen wurde der Straßenzug als Shared Space Zone ausgebaut und die Verkehrsführung großräumig verändert, sodass der Durchgangs- und Linienbusverkehr seither über den Nordring und die Ortsdurchfahrt Dagstuhl geführt werden.
Im Zuge der Gestaltungsplanung wurde im April 2012 eine Bürgerversammlung in der Herbert-Klein-Halle durchgeführt. Dabei wurden verschiedene Gestaltungsvarianten vorgestellt und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Nach den erforderlichen Beschlüssen durch die zuständigen Gremien wurde im Juni 2012 ein umfassendes Beteiligungsverfahren gestartet, das sich an die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie die Geschäftsinhaberinnen und -inhaber im Planungsgebiet richtete. Dieses Verfahren umfasste unter anderem die Verteilung von Fragebögen sowie 14 Einzelberatungsgespräche. Die Ergebnisse dieser Beteiligung wurden in die weitere Gestaltungsplanung integriert. Im Januar 2013 fand ein Planungsworkshop mit Vertretern der Stadt, des beauftragen Ingenieurbüros und dem Ortsvorsteher statt. Eine Bürgerversammlung zur Information der Öffentlichkeit folgte am 24. Juni 2013, bevor am 8. Juli 2013 der symbolische Start der Bauarbeiten mit einem Baustellenfest gefeiert wurde. Die Bauausführung erfolgte von Juli 2013 bis April 2014.
Die Gesamtbaumaßnahme umfasste die vollständige Erneuerung der innerstädtischen Straßenzüge An der Kirche, Unterstraße und Poststraße. Dabei wurden auch die Straßenentwässerungsanlagen – wie Straßenabläufe, Entwässerungsrinnen und die bestehenden Mischwasserkanäle inklusive Schachtbauwerke und Kanalhausanschlüsse – erneuert sowie die angrenzenden Gehwege, Freiflächen, Parkplätze und Hausvorzonen in Pflasterbauweise neugestaltet. Im Bereich des Kleinen Marktes wurden zusätzlich Stützwände und Freitreppenanlagen errichtet. Zur gestalterischen Aufwertung und zur Schaffung einer Aufenthaltsqualität im Straßenraum wurden offene Baumscheiben innerhalb des Gehweges und in Freiflächen angelegt.
Die Kosten der Maßnahme betrugen ca. 1,3 Millionen Euro, wovon 2/3 durch die Städtebauförderung bezuschusst wurden.